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Das alte Fischerdorf Rahnsdorf

 

 

 

Erstmals wurde Rahnsdorf 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. urkundlich als Fischerdorf "Radenstorf" erwähnt. Rahnsdorf finden Sie auf dem Weg zwischen Berlin-Friedrichshagen und Erkner.

Schon in den Jahren 1487 und 1561 sowie 1649 besaß Rahnsdorf Fischereirechte, Ackerland war nicht vorhanden.
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich Rahnsdorf zum Ausflugsort der Berliner.
Zu Rahnsdorf gehören die Kolonien Neu-Venedig, Wilhelmshagen und Hessenwinkel.
Seit 1920 ist Rahnsdorf Bestandteil von Berlin-Köpenick.

Das "Alte Fischerdorf Rahnsdorf" liegt ein wenig abseits der Hauptverkehrsstraße Fürstenwalder Allee.

Um dem "wegeunkundigen" Besuchern einige touristische Informationen zukommen zu lassen, hat der Bürgerverein in ehrenamtlicher Arbeit und mit Unterstützung von Fachfirmen ein touristischen Leitsystem mit rund 100 Schildern an 40 Standorten aufgebaut.

Ein Internetprotal über Rahnsdorf finden Sie unter: www.rahnsdorf.net (z.ZT. im Archivmodus)

Informationen über Kirchenmusik in Rahnsdorf, Wilhelmshagen und Hessenwinkel erfahren Sie unter www.berlin-rahnsdorf.org

Rahnsdorf, Blick von der Müggelspree auf die Dorfkirche

Man kann von hier aus (Haltestelle Kruggasse) mit der Motorfähre 23 in den Sommermonaten mit Halt in "Neu-Helgoland" und "Müggelhort" durch die "Müggelspree", über den "Kleinen Müggelsee" und "Die Bänke" zur Anlegestelle Rahndorf; Müggelwerderweg gelangen.

Abfahrt ca. 25 min nach jeder vollen Stunde.
(In entgegengesetzter Richtung fährt die Fähre jeweils zur vollen Stunde ab Müggelwerderweg ebenfalls mit Halt an der Gaststätte "Neu-Helgoland" und "Müggelhort").
Die Fähre ist auch zur Beförderung von Rollstuhl, Fahrrad und Kinderwagen geeignet

Bild links: Anlegestelle der Motor- und der Ruderfähre (Line 23 und 24)


Fähre 23 beim Halt am Restaurant Neu-Helgoland

Ruderfähre Paule III zwischen Ranhsdorf und MüggelheimAm 1. Mai 2015 nahm Berlins einzige mit "Muskelkraft" betriebene Fähre (Linie 24) den Betrieb wieder auf.
An den Wochenenden vom 1. Mai bis 3. Oktober gibt es nach Bedarf und auch auf Zuruf einen Fährverkehr zwischen dem Anleger im Alten Fischerdorf und der Anlegestelle "Spreewiesen".
Bis zu 8 Personen finden Platz in der "Paule III".

Viele Wochenendurlauber kommen so ohne große Umwege zu ihren Grundstücken. Auch als Wanderer bietet es sich an, diese Fähre zu nutzen um dann um den "Bauersee" herum (Naturschutz) in Richtung Müggelheim zu wandern.

Durch aktive Mitwirkung vieler direkt Beteiligter sowie Verantwortlicher und durch eine Unterschriftsammlung mit über 18.000 Unterschriften konnte auch durch Unterstützung der BVG dieses einzigartige Beförderungsmittel nach 2-jähriger Pause wieder in Betrieb genommen werden.

In einer feierlichen Veranstaltung am 1. Mai am Fischimbiss des Fischers vom Müggelsee wurden durch den Stadtbezirksbügermeister sowie dem Senator für Umwelt, welcher die erste Fährfahrt eigenhändig ruderte, den Unterstüztzern gedankt.

 


 

Die Kirche in Rahnsdorf

Die Dorfkirche in Rahnsdorf

Auf der höchsten Erhebung der Dorfstrasse steht der gelbe Backsteinbau der Kirche. Ein mittelalterlicher Vorgänger oder eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert kann vermutet werden, da in einer Lageskizze von 1643 erstmals eine Kirche eingezeichnet ist. 1728 wurde diese Kirche durch den Patron des Dorfes, den Minister Samuel von Marschall, als Fachwerkbau erneuert und im Barockstil gestaltet. Um 1698 wurde das Küsterhaus erbaut und in den Jahren 1720 bis 1724 um den Schulraum erweitert.
Der Küster war zugleich Lehrer. Bis zum Jahre 1877 wurde der Kirchplatz als Friedhof genutzt. Sowohl die Kirche als auch das Küsterhaus fielen dem Dorfbrand von 1872 zum Opfer.

Auf den alten Grundmauern wurde in den Jahren 1886/88 nach Plänen von Kappen und Adler die neue Kirche errichtet. Am 11. Juni 1888 wurde sie eingeweiht. Ihr Aussehen ist von romanisch-gotischem Mischstil bestimmt. Der Bau mit polygonalem Ostschluss hat rundbogig geschlossene Fenster und vor allem einen eindrucksvollen hochaufragenden quadratischen Westturm. Die drei Turmgeschosse werden von einem spitzen achtseitigen, von vier kleinen Ecktürmen flankierten Schieferhelm abgeschlossen. Die Wetterfahne mit einer Fischprägung und dem Stern trägt die Jahreszahl 1887. Die beiden Stahlglocken aus einer Bochumer Werkstatt und die Orgel sind Arbeiten aus dem Jahre 1888. Die Turmuhr wurde 1910 als Geschenk des Rahnsdorfer Mühlenbesitzers Martin eingebaut.

Kirchenschiff RahnsdorfDer einschiffige Saal mit einer Westempore wurde 1925 und 1961/63 erneuert. Bei letzterer Renovierung gestaltete Lothar Mannewitz die Chorfenster.
Sie stellen auf dem linken Fenster Petri Fischzug, in der Mitte den Weltenrichter Jesus Christus und rechts das Mahl des Auferstandenen dar. Die hölzerne Kanzel und der Taufstein wurden im Jahr 1887 gefertigt.

1985/87 wurden umfangreiche äußere Renovierungsarbeiten vorgenommen.
U.a. wurde die umgebende Stützmauer in einer Länge von 120 m neu aufgebaut. Zu den im Turmkopf gefundenen Dokumenten und Münzen aus dem Jahre 1887 wurden Zeitzeugnisse des Jahres 1986 gelegt. Am 26. Juni 1988 fand die 100-Jahrfeier der Dorfkirche mit einem Gottesdienst statt.
1997 wurde das Dach der Kirche neu gedeckt.

 



Dinse-Orgel Kirche RahnsdorfDie Orgel in der Dorfkirche Rahnsdorf wurde 1888 von der Berliner Orgelbaufirma Dinse erbaut.
Die Orgel ist eine typische märkische Dorfkirchenorgel des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Entsprechend ihrer Hauptaufgabe, die Choralbegleitung zu übernehmen, zeichnet sie sich durch einen markanten kräftigen Klang aus.

Die Orgel in der Dorfkirche Rahnsdorf ist eines der wenigen erhaltenen mechanischen Instrumente der Berliner Orgelbaufirma Dinse.
(Ein Schwesterinstrument ist in Schünow bei Zossen erhalten)
Bis auf zwei Register, die später geändert wurden, befindet sich die Orgel im Originalzustand. 1997 wurde die Orgel von der Potsdamer Orgelbaufirma Schuke gereinigt, mit einem neuen Gebläse versehen und nachintoniert.

 

Disposition der Orgel
Manual C-f'''
Gedackt 8'
Principal 8'
Oktave 4'
Oktave 2'
Quinte 22/3' (ursprünglich Gambe 8')
Mixtur 3f
Calcant
Pedal C-d'
Choralbaß 4' (ursprünglich Violon 8')
Subbaß 16'
Pedalkoppel

Spiel- und Registertraktur mechanisch, Schleiflade, seitenspielig

(Diese Informationen wurden freundlicherweise von Herrn Johannes Raudszus bereit gestellt.)

 

Seit einigen Jahren findet der "Musiksommer am Müggelsee" statt. Dazu gibt es besondere Konzerte, die in der Dorfkirche Rahnsdorf und in der Taborkirche stattfinden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.berlin-rahnsdorf.org/

Ein Link zu den Kirchen von Rahnsdorf, Wilhelmshagen und Hessenwinkel finden Sie hier: www.kirchen-rahnsdorf-schoeneiche.de


 

Was den Besucher sonst noch im Alten Fischerdorf Rahnsdorf erwartet:

Verkauf von Frisch- und Räucherfisch (in den Sommermonaten) direkt vom "Fischer vom Müggelsee" [Mehr dazu..]

So gelangen Sie zum Dorf

Mit dem Auto

Von der Fürstenwalder Allee, der Verbindungsstraße zwischen Berlin-Friedrichshagen und Erkner, biegt man in Höhe der Tankstelle in den Ukeleipfad ein. Über Kopfsteinpflaster in der Mühlenstraße, Dorfstraße gelangt man bis zum Ende der Straße.

Achtung, es gibt keine Parkmöglichkeit im alten Dorfkern.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

1. S-Bahnlinie S3 (Westkreuz- Erkner) bis Bahnhof Rahnsdorf. Von dort mit dem Bus 161 bis zur Haltestelle "Grünheider Weg" oder gleich zu Fuß durch den Wald und über die Ortsmitte zur Fürstenwalder Allee, über den Ukeleipfad/Mühlenweg/Dorfstraße bis zur Abfahrtstelle der Fähre 23, welche in unmittelbarer Nähe der Kirche liegt.

2. Die Straßenbahn Linie 61 (S-Bahnhof Adlershof<->Rahnsdorf) an der Endhaltestelle Rahnsdorf/Waldschänke verlassen und die Fürstenwalder Allee entlang bis Ukeleipfad/Dorfstraße.

3. Man kann auch von der Ortsmitte neben dem Eiscafe über die Seestraße, Wiesenstraße, Müggelwerderweg zur Abfahrstelle der Fähre 23 begeben und von dort zu jeder vollen Stunde mit der kleinen Motorfähre Linie 23 über die Haltestellen Müggelhort und Neu-Helgoland bis zur Haltestelle Kruggasse fahren. (Fähre mit BGV-Tarifen)